Unterstützung für Wolgadeutsche Gemeinden
Der Crocker Frauenkreis des Gustav-Adolf-Werks wurde von Pfarrer August Schwab mit Amtsantritt 1924 gegründet. Schwab selbst war Wolgadeutscher und nach Deutschland geflohen. Er wurde am 10.11.1894 in Wiesenmüller (Wolgakolonie) geboren.
Schule und Studium absolvierte er in Katharinenstadt an der Wolga, Reval, Dorpart und Berlin. Während des Ersten Weltkriegs verbrachte er eine Zeit in Ostrussland / Westsibirien. Von dort aus floh er nach Deutschland. Von 1919 bis zum Sommer 1923 unterrichte Schwab Religionsunterricht in Berlin und war gleichzeitig Vorsitzender des Vereins der Wolgadeutschen.
Ab 1.11.1924 wurde er Hilfspfarrer in Crock und 1924 in Eisfeld für dieses Amt ordiniert. Seine Hilfe über das Gustav-Adolf-Werk (GAW) galt vor allem den Wolgadeutschen, die zurückgeblieben waren. Es fanden sich viele Gemeindeglieder, die dieses Anliegen unterstützt haben. Es entstand ein großer Frauenkreis, der sich 1939 mit dem Fortgang von Pfarrer Schwab jedoch wieder auflöste.
Mit der Besetzung der Pfarrstelle von Pfarrer Ziegner wurde der Frauenkreis des Gustav-Adolf-Kreises wiederbelebt, der sehr aktiv war und zusammen mit der Crocker Kirchgemeinde das Gustav-Adolf-Jahresfest der DDR in Crock 1988 ausrichtete.
Gustav-Adolf-Frauenkreis Crock 1935 in Bayreuth. 2. Reihe links ist die Pfarrfrau Julie Schwab, geborene Hinderer, welche Pfarrer August Schwab nach dem Tod seiner Frau wieder geheiratet hat.
Gustav-Adolf-Frauenkreis Crock 1936 in Bayreuth.
In Vorbereitung des Gustav-Adolf-Jahresfestes 1988 in der Superintendentur Eisfeld fährt der Crocker Gustav-Adolf-Frauenkreis Crock am 25. April 1987 nach Lützen bei Leipzig. Hier war eine der Hauptschlachten des Dreißigjährigen Krieges am 06.11.1632. Der Schwedenkönig Gustav II. Adolf stand dem Befehlshaber der katholischen kaiserlichen Truppen, General Albrecht von Wallenstein, gegenüber. Die Folge der Schlacht war der Tod des Schwedenkönigs. Politisch war die Schlacht letztendlich nicht von so großer Bedeutung, obwohl 6.500 Soldaten in diesem Kampf starben. Das Eingreifen des Schwedenkönigs in den Dreißigjährigen Krieg sicherte jedoch indirekt die Existenz des deutschen Protestantismus.
Neben dem Schlachtfeld von 1632 wurde eine Gedenkstätte errichtet, die dem Schwedenkönig Gustav Adolf II. gewidmet ist. Schon im Todesjahr wurde ein großer Findling an der Todesstelle aufgestellt, über den Karl Friedrich Schinkel 1837 einen gusseisernen Baldachin erbaute. 1907 kam die Gustav-Adolf-Kirche hinzu.
Der EvangelischeFrauenkreis Crock-Oberwind am 25.04.1987 in Lützen, Gustav-Adolf-Gedenkstätte.
Der wieder gegründete Frauenkreis der Kirchgemeinde Crock-Oberwind in traditioneller Tracht, am Pfarrhaus 1984.
Evangelischer Frauenkreis von Crock-Oberwind, im Pfarrhaus 1984.
Wolgadeutsche Christen kommen für 14 Tage aus Kasachstan nach Crock, um einmal in ihrem Leben einen deutschen Weihnachtsgottesdienst zu erleben.