Weiterbildung zum Religionslehrer erfolgreich abgeschlossen
Nach 2 Jahren Weiterbildung zum Religionslehrer wurde den Lehrerinnen und Lehrern in einem Vokationsgottesdienst am 12.06.1994 in Crock die Unterrichtserlaubnis übergeben.
Große: „Kirche stellt sich ernster Aufgabe“
Religionslehrer und Kirchenmitarbeiter erhielten in Crock ihre Vokationsurkunde
„…Crock. Oberkirchenrat Ludwig Große aus Eisenach und der Thüringer Kultusminister Dieter Althaus überreichten am vergangenen Sonntag in der Crocker St.Veits-Kirche 29 Religionslehrern und elf kirchlichen Mitarbeitern die Vokationsurkunde.
Die Evangelische Landeskirche Thüringens bestätigte damit den Religionslehrern und kirchlichen Mitarbeitern aus den Landkreisen Rudolstadt, Neuhaus und Hildburghausen offiziell, daß sie an Thüringer Schulen das Fach Religion unterrichten dürfen. Die Vokationsurkunde ist Voraussetzung für die Erteilung einer Unterrichtserlaubnis durch das Thüringer Kultusministerium
Drei Jahre Ausbildung mit über 330 Aus- und Weiterbildungsstunden unter Leitung des Schulreferenten der Evangelischen Landeskirche, Johannes Ziegner, haben die Lehrer und Kirchenmitarbeiter hinter sich gebracht. In einer mündlichen Prüfung mußten sie ihr padagogisches wie kirchen- und religionsgeschichtliches Wissen unter Beweis stellen. Die meisten der am vergangenen Sonntag im Rahmen eines Gemeindefestes auf dem Crocker Irmelsberg Berufenen unterrichten seit drei Jahren an ihren Heimatschulen auf Basis einer vorläufigen Unterrichtserlaubnis und verfügen somit über einen reichen Erfahrungsschatz. Die Ausbildung ist für sie jedoch noch nicht zu Ende, eine regelmäßige Fortbildung begleitet die Lehrer und kirchlichen Mitarbeiter während ihrer Tätigkeit an den Schulen.
Zeitung „Freies Wort“ vom 16.06.1994.
Johannes Ziegner dankte insbesondere den Schulämtern in Neuhaus vertreten durch Schulamtsleiter Siegfried Schrumpf – und Rudolstadt – vertreten durch Schulamtsleiter Dieter Kunstmann – sowie die Referenten der einzelnen Schularten für die gute Zusammenarbeit. „Ohne diese Gemeinsamkeit von Schulämtern und Kirchgemeinden wäre die erfolgreiche Einführung des Faches Religion an vielen Schulen nicht möglich gewesen“, sagte Ziegner. „Auch in Zukunft wird es auf dieses Miteinander ankommen.“
Oberkirchenrat Ludwig GroBe aus Eisenach anerkannte den Mut der Lehrer, die sich, aus christlichen Häusern kommend, gezielt dieser Aufgabe stellten. Für die Kirchgemeinden sei erkennbar, daß es ganz einfache Menschen und Gemeindeglieder sind, die sich da um der Kinder willen weiterbilden und um deren Ausbildung bemühen, sagte Große. Mit Bedacht habe man aus diesem Grunde auch ein Kirchenfest für die Vokation der Lehrer gewählt. Die Gemeinde soll wissen, daß die Kirche sich hier einer ernsthaften Aufgabe gestellt hat, so der Oberkirchenrat.
Dem Thüringer Kultusminister imponierte insbesondere das ungezwungene Verhältnis zwischen Lehrern und Eltern, wie es am Sonntagnachmittag zum Crocker Gemeindefest vielfach zu beobachten war. Er freue sich darüber, so Althaus, dass die ernannten Lehrer und Kirchenmitarbeiter die durch den staatlichen Bildungsauftrag gegebene Chance zur Erziehung der Kinder in den Schulen genutzt hatten,
Der Gemeindekirchenrat verabschiedete Johannes Ziegner offiziell als Pfarrer von Crock. Er war 14 Jahre lang hier tätig…“.
(Freies Wort, Redakteur Peter Lauterbach)
Vokationsgottesdienst in Crock am 12.06.1994.
Vokationsgottesdienst 1994 in der St. Veits-Kirche Crock
Anschreiben / Einladung
„…Pfingsten 1994
Pfarrer Johannes Ziegner, Erich–Honstein–Straße 3, 99817 EISENACH
Liebe Religionslehrerinnen und Religionslehrer,
Liebe kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
sehr geehrte Frau Dornheim, Frau Löffler, Frau Pommer und Frau Barth,
sehr geehrter Herr Schrumpf, Herr Kunstmann, Herr Berwing, Herr Linke, Herr Zeuner und Herr Dr. Krautwurst!
Die Abnahme der Lehrproben ist geschafft. Ich hoffe, daß alle „Kandidaten“ wieder ausreichend schlafen können. Herr Stribl und ich haben uns jedenfalls gefreut, daß die Ausarbeitungen der schriftlichen Lehrproben ausführlich vorbereitet und auch die Prüfungsstunden so gut gehalten worden sind. Wir haben die Hoffnung, daß Sie nun mit Freude und viel Engagement die Ihnen anvertrauten Kinder im Religionsunterricht weiter führen und in den sich anschließenden Fortbildungsveranstaltungen die letzten „Ecken und Kanten“ in Ruhe bearbeiten können,
Ihnen, die Sie uns als Vertreter der Schulämtern begleitet haben, möchte ich ebenso herzlichen danken für alle Mühe, kritische Auswertung und manches vertiefende sich anschließende Gespräch. Ebenso bitte ich Sie, daß Sie diesen Dank auch an die entsprechenden Schulleiter weitergeben, die alles in vorbildlicher Weise geordnet und mit ihrem Einsatz einen reibungslosen Ablauf der jeweiligen Prüfungsstunde gewährleistet haben.
Es ist dabei wieder deutlich geworden, daß es nur im gemeinsamen Miteinander gelingen wird, das neue Fach Religion so überzeugend zu gestalten, damit einmal aus den zarten Pflanzen Bäume werden, die in ihrer Aussagekraft und der damit verbundenen Glaubwürdigkeit der ganzen Gesellschaft zugute kommen werden.
Nach getaner Arbeit wollen wir auch feiern. Dazu lade ich Sie alle herzlich nach Crock ein. Am Sonntag,
den 12. Juni 1994, um 14.00 Uhr,
werden den Religionslehrern in einem Gottesdienst durch Herrn Oberkirchenrat Große und Herrn Kultusminister Althaus die Vokationsurkunden der Kirche feierlich überreicht werden. Daran wird sich ein Gemeindefest anschließen. Sie dürfen dazu alle Ihre Familienangehörigen mit einladen. Die Kirchgemeinde erwartet Ihren Besuch.
Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen und einem herzlichen Dankeschön.
Ihr Johannes Ziegner…“
Einladungsschreiben Vokationsgottesdienst Crock
Ortsteil „Schwarza- und Rinnetal“ vom 16.06.1994.
