Schulreferat im Landeskirchenamt

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Das Team.

Das Team. In der Mitte der Schulreferent!

Das Team des Schulreferates. In der Mitte der Schulreferent!

Aus: Aufruhr unter Thüringens Pfarrern, 2017 (auszugsweise)

„…8. Amt des Schulreferenten (1994 -2004)

1992

Synodenprotokoll (Frühjahrssynode)

TOP 5 „Beschluß: Annahme mit übergroßer Mehrheit. Der Landeskirchenrat wird beauftragt, die Stelle eines Referenten beim Ausbildungsdezernat für Bildung, Erziehung und Schulfragen einzurichten und baldmöglichst zu besetzen.“
Handschriftliche Anmerkung durch Oberkirchenrat L.G.: „…1.9.92 wieder vor., Ausschreibung…“. Referent W. S. merkt handschriftlich an: „…Was nun?!, wieder vor., 15.1….“.

20.02.1993

Ausschreibung der Schulreferentenstelle im Amtsblatt

„…Freie Referentenstelle. Der Landeskirchenrat der Evang.-Luth. Kirche in Thüringen sucht eine Referentin/einen Referenten für Bildung, Erziehung und Schule im Ausbildungsdezernat des Landeskirchenamtes. Bewerber/innen sollten über eine theologische und/oder pädagogische Hochschulausbildung und entsprechende Praxiserfahrung im Bildungsbereich verfügen. Sie sollten in der Lage sein, kirchliche Arbeit in Bildung und Erziehung im Bereich der Gemeinde und der Schule konzeptionell zu bedenken und daraus erwachsene Aufgaben im Ausbildungsderzernat zu bearbeiten. Die Vergütung erfolgt nach BAT Ost IIa bzw. Kirchenbeamtenbesoldung. Bewerbungen sind an das Landeskirchenmt der Evang.-Luth. Kirche in Thüringen, PSF 139, 0-5900 Eisenach, zu richten. Eisenach, den 6.1.1993 (A830 b/6.1.)                                                      Der Landeskirchenrat i.V. W. S….“.

20.02.1993

Erste Bewerbung geht ein

Ein Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen, zugleich Synodaler, Multiplikator, Mentor, und Schulbeauftragter bewirbt sich schriftlich beim Landeskirchenrat… Dieser (Bewerbungs) Prozess wird sich ein Jahr hinziehen, zum Nachteil des dringend einzurichtenden Religionsunterrichts im Land Thüringen.

20.02.1993

Persönliches Tagebuch Pfarrer Johannes Ziegner

„Im Amtsblatt Nr. 2 vom 20. Februar 1993 lese ich, dass der Landeskirchenrat der Evangelischen Kirche in Thüringen einen Referenten für Bildung, Erziehung und Schule im Ausbildungsdezernat des Landeskirchenamtes sucht. Die Ausschreibung passt. Ich rufe kurz danach bei Oberkirchenrat L.G. an und erkundige mich nach dieser Stelle. Doch, nachdem ich höre, dass sich ein Kollege schon beworben hat …, habe ich meine Bewerbung wieder zurück gezogen.“

10.08.1993

Aufgabenbeschreibung eines Referates Erziehung und Schule im Landeskirchenamt

Oberkirchenrat L.G. formuliert eine Aufgabenbeschreibung für einen zukünftigen Schulreferenten. Seine Ausführungen, immerhin 22 Arbeitsfelder, beziehen sich allein auf den Religionsunterricht. Die kommenden evangelischen Schulen sind da noch nicht im Blick. Eine Evangelische Grundschule nahm zu dieser Zeit in Gotha schon den Betrieb auf, zwei Evangelische Gymnasien haben Anträge zur Eröffnung 1994 gestellt. Wer sollte diesen immensen Aufgabenbereich dann wahrnehmen?

20.12.1993

Persönliches Tagebuch Pfarrer Ziegner
Vorstellungstermin im Landeskirchenamt Eisenach

„Anfang Dezember 1993 erreicht mich abends um 22:00 Uhr ein Anruf von Oberkirchenrat L. G.. Ich konnte damals noch nicht ahnen, dass diese Uhrzeit auch zu meiner „normalen“ Arbeitszeit gehören würde. Er fragt an, ob ich mir noch vorstellen könnte, die Schulreferentenstelle zu besetzen. Ich erbitte mir 3 Tage Bedenkzeit und nehme dann diese Stelle fernmündlich an. Doch, wir müssten nochmals genauer über die Stelle sprechen? Das sagt der Oberkirchenrat zu. So fahren E. und ich nach Eisenach und und lassen uns die Stelle erklären durch Oberkirchenrat L. G. und seinen Referenten W. S. Ich habe dann für die Stelle zugesagt.“

04.01.1994

Wohnungsbesichtigungen in Eisenach

Obwohl es keinen Beschluss gab, wurde der neue, zukünftige Schulreferent schon durch das Landeskirchenamt aufgefordert Wohnungen anzusehen.

13.01.1994

Landeskirchenrat „übernimmt“ Pfarrer Ziegner als Schulreferenten

 „Das war schon alles sehr interessant. Es gibt kein Bewerbungsschreiben, kein Bewerbungsgespräch, keine Klärung von Modalitäten. Nein, vielmehr ein Schreiben des Landesbischofs, in dem er mich nicht beruft, sondern übernimmt. Ich war bereit mich auf Ungewöhnliches einzulassen und einfach loszulegen.“ Der Landesbischof schrieb damals: „…Lieber Bruder Ziegner, auf Antrag von Herrn Oberkirchenrat G. hat der Landeskirchenrat in seiner Sitzung am 11.01.1994 den Beschluß gefaßt, Sie mit Wirkung vom 1. Juni 1994 als Referent in das Ausbildungsdezernat zu übernehmen. Sie werden dann für die Bereiche Bildung, Erziehung und Schule tätig sein. Wir möchten Ihnen diesen Beschluß mitteilen und bitten Sie, sich wegen Ihrer Dienstaufnahme usw. mit Herrn Oberkirchenrat G. in Verbindung setzen zu wollen. Ihre Übertragungsurkunde wird zu gegebener Zeit ausgefertigt und Ihnen ausgehändigt werden. In der Anlage übersenden wir ein Umzugskostenformular mit Merkblatt zur weiteren Verwendung. Mit freundlichem Gruß. H. Landesbischof…“.

26.01.1994

Mietvertrag

Der zukünftige Schulreferent, Pfarrer Ziegner, unterschreibt für die Honsteinstraße 3 in Eisenach den Mietvertrag und zieht mit der Familie am 31.05.1994 mit „Sack und Pack“ von der Pfarrstelle Crock-Oberwind nach Eisenach um.

01.06.1994

Persönliches Tagebuch Johannes Ziegner

Arbeitsbeginn im Landeskirchenamt: „…Ein leerer Schreibtisch steht im Zimmer, gegenüber der Sekretärin des Oberkirchenrats L. G.. Auf meine Frage an den Oberkirchenrat, was ich bearbeiten soll auf diesem leeren Schreibtisch, erhalte ich die Antwort: „Die Arbeit kommt von allein.“. Diese kam dann auch gewaltig…“.

01.06.2004

Persönliches Tagebuch Johannes Ziegner

„…Allein habe ich diesen Arbeitsbereich begonnen, nur notdürftig ausgerüstet. Verlassen auf gesicherte Informationen und inhaltliche Hilfestellung konnte ich mich jederzeit auf meinen Kollegen W.S.. Er war zwar von keiner Aufgabe so richtig begeistert und hat vielem schon im Vorfeld die Vision genommen, aber trotzdem hat er alles vom Nachbarschreibtisch aus mit begleitet und mit verteidigt. Das war für mich und das neue Aufgabenfeld überaus wertvoll.
Nach 10 Jahren Dienst hatte ich acht Mitarbeiter im Büro, eine jährliche Refinanzierung durch das Kultusministerium in Höhe von 10 Mio. Euro im Jahr zu verwalten, 400 Lehrer in den Evangelischen Schulen und 600 Religionsunterrichtende aus dem kirchlichen Bereich im „Blick“ zu behalten. So ist es auch nur zu erklären, dass ich 9.938 „Überstunden“ angesammelt habe und kilometermäßig 10 mal um die Welt in dieser Zeit nur im Freistaat Thüringen gefahren bin…“.“

Nach Dienstschluß, 2001

Nach Dienstschluß, 2001