„Umgang mit Konflikten“

Rüstzeit / Heilbad Heiligenstadt, Oktober 2009

„Immer mehr wird deutlich, dass unerkannte und unverarbeitete Konflikte und Traumata oft mitverantwortlich sind für psychische Notsituationen, körperliche Krankheiten, Konfrontationen mit nicht überschaubaren Situationen, den Verlust von Bezugspersonen, Streitsituationen, Überforderungen sowie körperlichen und seelischen Missbrauch. Seelische Konflikte prägen das Lebensgefühl des Einzelnen nachhaltig.
Das Grenzlandmuseum in Teistungen informiert über die Geschichte der innerdeutschen Grenze und ihre Auswirkung auf die Bevölkerung im Grenzgebiet.

Besuch des Grenzlandmuseums Teistungen.

Besuch des Grenzlandmuseums Teistungen.

Konflikte und Traumata bewirken eine Trennung der Informationsverarbeitung zwischen linker und rechter Gehirnhälfte. Denken und Fühlen finden nicht mehr stimmig zueinander, was eine der Ursachen für seelisches Unwohlsein und disharmonisches Erleben ist.

Soldaten im Grenzlandmuseum Teistungen.

Soldaten im Grenzlandmuseum Teistungen.

Um hierüber zu sprechen, haben sich Fahrschullehrer des Kraftfahrausbildungszentrums der Bundeswehr in Erfurt zwei Seminartage mit dem Evangelischen Militärpfarramt in Erfurt auseinander gesetzt. So sollten die Folgen des eigenen Handelns richtig eingeordnet und eine moralische Urteilsfähigkeit trainiert werden.
Die Fahrschullehrer mit ihrem Militärpfarrer (links) an der Grenzanlage zwischen Teistungen und Duderstadt.

Grenzanlage bei Teistungen / Duderstadt.

Grenzanlage bei Teistungen / Duderstadt.

Der Leiter des Militärpfarramts, Militärpfarrer Johannes Ziegner, hatte dazu in das Katholische Jugend- und Erwachsenenbildungshaus „Marcel-Callo-Haus“ nach Heilbad Heiligenstadt eingeladen. Neben einer ausführlichen theoretischen Behandlung des Themas wurde das Grenzlandmuseum in Teistungen besucht und anschließend ein Stück auf der Grenze zwischen Ost und West gelaufen, um sich über Grenzerfahrungen zu unterhalten.
Die Teilnehmer der Seminartage besuchten dann den Horchposten der DDR-Grenztruppen auf der Burg Hanstein.

Vor dem "Horchposten Hanstein" / Eichsfeld.

Vor dem „Horchposten Hanstein“ / Eichsfeld.

So, wie es Grenzpunkte in der Landschaft gibt, gibt es auch Grenzpunkte im Leben. Dazu wurde der Horchposten der DDR-Grenztruppen auf der Burg Hanstein aufgesucht und die Teilung Deutschlands am Grenzfluss Werra erfahren. Die Burg Hanstein ist eine frühmittelalterliche Burgruine im thüringischen Landkreis Eichsfeld und gilt als eine der größten Burgruinen Mitteldeutschlands.

Der Grenzfluss: Werra. Blick von der Teufelskanzel im Osten.

Der Grenzfluss: Werra. Blick von der Teufelskanzel im Osten.

Militärpfarrer Ziegner gewährte den Teilnehmern der Seminartage zudem einen ausführlichen Einblick in seine eigene, 600 Seiten umfassende Stasiakte.

Beeindruckt von den verschiedenen Ansätzen der Begegnung mit dem Thema und der in diesen zwei Tagen gelebten Kameradschaft, wünschten sich die Seminarteilnehmer bereits für 2010 weitere Blockseminare.“

Urkunde

Fotos © J. Ziegner