Vorwort Ausbildungsplan 2008

_________________________

„Liebe Soldatinnen, Soldaten und zivile Mitarbeiter,

ein Jahr bin ich nun schon in der Henne-Kaserne als Ihr Standortpfarrer tätig. Dafür, dass Sie mich so freundlich aufgenommen haben, möchte ich Ihnen Danke sagen. Das Interessante an der Arbeit ist ja nicht das Büro des Militärseelsorgers, sondern sind Sie alle. Die Vielfalt an Persönlichkeiten, die zahlreichen Gespräche, das Teilnehmen an Ihren Arbeitsaufgaben, der Lebenskundliche Unterricht, die vierteljährlich neuen Rekruten sowie das Miteinander beim täglichen Dienst sind eine spannende Herausforderung für mich. Die seelsorgerliche Arbeit hat durch die Neubesetzung im letzten Jahr eine Struktur, einen Rhythmus bekommen. Daran möchte ich bei allen Veränderungen, die auch dieses Bataillon betreffen, festhalten.

In Abstimmung mit dem Bataillonskommandeur, den Kompaniefeldwebeln und auch den Kompanietruppführern werde ich mich zusammen mit meinem katholischen Kollegen im Rahmen der Erstkontakte den Rekruten vorstellen. Im Lebenskundlichen Unterricht für Mannschaften sowie in Arbeitsgemeinschaften für Unteroffiziere und Offiziere werde ich wieder unterschiedliche Themen gestalten und Rüstzeiten anbieten. Exkursionen in Erfurt und Umgebung sollen in Fortsetzung dessen das Gehörte anschaulich werden lassen. Standortgottesdienste und Feldgottesdienste werden zusammen mit dem Bataillonskommandeur geplant.

Meine Büroräume stehen Ihnen jederzeit offen. Sobald die Stelle des Pfarrhelfers oder Pfarrhelferin besetzt ist, wird es auch wieder Kaffee und Tee geben. Ich freue mich, Sie in dem neue Ausbildungsjahr begleiten zu dürfen.

 Worte werden viel gewechselt, wenn ein Jahr zu Ende geht und einen anderes kommt. Wir fragen danach, was das vergehende Jahr uns gebracht hat an Freude, Ärgernissen und manchen leidvollen Erfahrungen. Wir versuchen zu ergründen, was das neue Jahr uns bringen könnte. Zu gern möchten wir den undurchdringlichen Schleier ein wenig lüften, der über der Zukunft liegt. Es wird uns aber deutlich, was eigentlich für jeden Tag unseres Lebens gilt: Zeit ist vergangen und Zeit wird uns neu geschenkt. Vertrauen kann das Wissen um die Vergänglichkeit unseres Lebens tragen, ohne dass sich Wehmut einstellen muss. Jeder Tag ist neu und hoffnungsvoll wie der Tag meiner Geburt. Sicher hat dieses Vertrauen seinen Grund in einer Gewissheit, die sich auch in der Jahreslosung für 2008 ausspricht, mit der Christen das neue Jahr beginnen:

Jesus Christus spricht: Ich lebe und ihr sollt auch leben (Joh. 14,19).

Gott und Mensch gehören trotz aller Widersprüche untrennbar zueinander. Wir sind somit nicht allein bei unserem Zug durch die Zeiten.

Ihnen und Ihren Familienangehörigen wünsche ich, dass Sie dankbar auf 2007 zurück schauen. Für das neue Jahr  bitte ich für Sie um Gottes Segen. Bleiben Sie im kommenden Jahr behütet.
Ihr Militärpfarrer Johannes Ziegner“